Eine totale Sonnenfinsternis wird heute (14. Dezember 2020) größtenteils über dem südlichen Pazifik und dem Südatlantik zu beobachten sein. In unseren Breitengraden ist sie allerdings nicht zu sehen. Die letzte für uns sichtbare totale Sonnenfinsternis war am 11. August 1999. Sie war zugleich die Sonnenfinsternis, die von mehr Menschen beobachtet wurde als jede andere Sonnenfinsternis der Weltgeschichte.
Kannst du dich noch daran erinnern, wie sich deine Katzen damals verhalten haben? Was denkst du, wie sich deine Stubentiger bei einer totalen Sonnenfinsternis verhalten würden?
Ich finde das Thema wirklich spannend und habe ein wenig recherchiert.
Wie verhalten sich Katzen bei einer Sonnenfinsternis?
Wir sind uns sicher einig, dass wir Katzenhalter ziemlich gespannt und aufgeregt wären. Wir würden uns fragen wie sich unsere geliebten Samtpfoten bei einer totalen Sonnenfinsternis verhalten würden. Selbstverständlich würde wir sie wohl sehr genau beobachten. Oder? 😉
Interessanterweise wurde das Verhalten von Tieren bei einer totalen Sonnenfinsternis noch nie umfassend untersucht. Markus Stauffacher, Zoologe und Verhaltensforscher sagt dazu: “Das Ereignis einer totalen oder fast vollständigen Sonnenfinsternis ist derart selten (und jeweils an einem Ort auch nur während kurzer Zeit beobachtbar), dass zur Reaktion von Tieren auf solche Ereignisse nur knappe Berichte vorliegen.” So gibt es von der Sonnenfinsternis aus dem Jahre 1961 einzelne Berichte, nach denen Hunde “verrückt” wurden, Pferde sich verliefen und Vögel gegen Mauern flogen.
Unterschied zu anderen Naturereignissen
Im Unterschied etwa zu Gewittern oder auch Erdbeben treten vor einer Sonnenfinsternis auch keine raschen Luftdruckveränderungen auf, die von vielen Tieren wahrgenommen werden. Diese könnten nämlich zu Furchtreaktionen führen, erläutert Stauffacher. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vor allem solche Tierarten auf eine Sonnenfinsternis reagieren, deren Aktivitäten stark an den Tagesgang gebunden sind.
Die auffälligsten Unterschiede dürften bei einer Sonnenfinsternis um die Mittagszeit, wie am 11. August 1999, auftreten. Dann gibt es neben den beiden normalen Dämmerungen eine, beziehungsweise zwei kurz aufeinanderfolgende weitere Dämmerungen.
Markus Stauffacher erzählt, ihm sei aus Alabama berichtet worden, dass ein gefangen gehaltenes, tagaktives Streifenhörnchen kurz vor Eintritt der totalen Sonnenfinsternis seine Schlafbox aufgesucht hat. Dort hat es zwei Stunden geschlafen und im weiteren Tagesverlauf hat es etwas verstört gewirkt.
Eine Katze aus dem gleichen Haushalt habe hingegen keine sichtbare Reaktion auf das Ereignis gezeigt. Vermutlich liegt das daran, dass Katzen sowieso gern ein Schläfchen am Tag halten. So ist es gut möglich, dass die meisten von ihnen eine Sonnenfinsternis schlicht verträumen.
Was Tierexperten raten
Manche Tier-Experten raten zum Einsperren der schnurrenden Vierbeiner: “Viele Katzen gehen normalerweise bei Dunkelheit auf die Pirsch. Das kann während der Sonnenfinsternis gefährlich werden, da mitten am Tag ja viel mehr Autos auf der Straße sind als nachts.” Laut dieser Meinung sollen herabgelassene Rollläden und elektrisches Licht während der Finsternis für das beste Mittel gegen Hysterie bei Hund und Katz sein.
Dauerhafte Probleme mit Vierbeinern – wie etwa einen “Jetlag” nach der Mittags-Dunkelheit – sind nicht zu erwarten. Der Stoffwechsel- und Hormonhaushalt, sind natürlich auch von den Lichtverhältnissen abhängig – die kurze Dunkelheit allein wird aber weder Hund noch Katze noch Goldfisch aus dem Gleichgewicht bringen.
Ich habe in solchen Situationen (Gewitter, Silvester, etc. ) bemerkt, dass sich unsere Stubentiger ganz stark an uns Menschen orientieren. Sind wir gestresst, hektisch, ängstlich wirkt sich das auch auf die Samtpfote aus. Mein Rat an dich: Bleibe ruhig und entspannt. Sollte deine Katze trotzdem nervös werden empfehle ich dir, was auch sonst bei Gewittern gilt: Streicheln, Kraulen, tröstende Worte.