Fragst du dich auch immer, wie Katzen so viel schlafen können?
Etwa 16 Stunden täglich verbringen unsere Stubentiger schlafend, dösend, dämmernd kurzum: mit geschlossenen Augen. Nur wenige Tierarten wie z.B. der Igel und die braune Fledermaus übertreffen unsere Fellnasen beim süßen Nichtstun. Sie bekommen nämlich ganze 18 bis 20 Stunden kein Auge auf.
Beneidenswert, oder?
Aber Schlaf ist bei unseren schnurrenden Langschläfern eben nicht gleich Schlaf.
Wie wir auch durchstreifen Katzen während des Schlafens verschiedene Phasen – die sogenannten Schlafphasen. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen REM- und Non-REM-Schlaf: Der Non-REM-Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen mit unterschiedlicher Schlaftiefe. Charakteristisch für die REM-Phase sind Bewegungen der Augen unter den geschlossenen Lidern. Wir Katzenhalter kennen die Phase, wenn bei unsrer Katze die Pfoten in der Luft zucken, die Schwanzspitze nervös zittert, die Schnurrhaare aufgeregt wackeln und schlussendlich unsere Samtpfote das Schnattern beginnt. Vermutlich träumt sie gerade und ist im Tiefschlaf. In Miezis Köpfchen ist für wenige Minuten nur noch Platz für süße Katzenträume. Ungefähr sechs Minuten hält diese Tiefschlafphase an und auf sie folgt wieder eine Phase des leichten Schlafes.
In diesem Abschnitt des Schlafes liegt unsere Katze bewegungslos da und von den lustigen körperlichen Aktivitäten wenige Sekunden zuvor ist nichts mehr zu spüren. Das Hirn unserer Schlafmütze ist jetzt allerdings wieder etwas aktiver. Bei ungewöhnlichen Geräuschen, wie z. B. dem Trippeln einer Maus oder dem Rascheln von Papier, ist sie sofort hellwach.
In die Tiefschlafphase fällt unser Langschläfer ungefähr alle halbe Stunde während er schläft.
Warum Katzen so viel schlafen und träumen ist noch nicht abschließend erforscht. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass die Länge des Tiefschlafes und die Traumdauer davon abhängig sind, wie hoch das Gehirn entwickelt ist. Wir Menschen haben das Glück zwei Stunden zu träumen. Katzen befinden sich insgesamt sogar drei Stunden im Tiefschlaf und träumen wohl auch zusammengerechnet ganze drei Stunden.
Für den französischen Autor Jean-Louis Hue ist damit klar, dass die Katze damit die gesamte Schöpfung dominiert. 😉
Interessant ist natürlich, zu erfahren von was unsere Katzen in den drei Stunden träumen.
Träumen sie vielleicht sogar von uns? Oder doch lieber vom Lauern vor dem Mauseloch?
Der Schriftsteller Günter Kunert fragt in seinem Texten “Leben mit Katzen” ebenfalls nach den Inhalten der Katzenträume: “Und als vermutlich ewig unbeantwortbare Frage: spielen wir selber, der Mensch, in diesen Träumen eine Rolle? Träumt meine Katze von mir? Wie erscheine ich in ihrem Traum? Wie benehme ich mich in den Bildsequenzen ihres Tiefschlafes? Die Spiegelung der Menschenwelt im Katzentraum bleibt unerahnbar.” Wie so vieles andere an Katzen auch.